Wenn Delfine das Smart Home austricksen - InnovationFestival @karlsruhe.digital
InnovationFestival @karlsruhe.digital am 16.10.2020 ab 14 Uhr
10-minütiger Impulsvortrag ab circa 18 Uhr
"Wenn Delfine das Smart Home austricksen"
Weitere Informationen zur Veranstaltung: InnovationFestival @karlsruhe.digital
Als Partner der Bunten Nacht der Digitalisierung unterstützte die aramido GmbH bereits im Oktober 2019 das Ziel, Digitalisierung in Karlsruhe für jeden sicht- und erlebbar zu machen. Auch dieses Jahr ist aramido dabei, wenn das InnovationFestival die besten digitalen Innovationen aus der TechnologieRegion auf die Bühne bringt. Aus rund 60 Bewerbungen hat die Jury, bestehend aus Steuerkreismitgliedern der Initiative karlsruhe.digital, 15 digitale Innovationen aus der Karlsruher Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Verwaltung ausgewählt. Die Highlights werden am 16. Oktober auf der Bühne im ZKM präsentiert und per Livestream kostenfrei und ohne Anmeldung zugänglich gemacht.
Wie Sie hören, hören Sie nichts
Gegen 18 Uhr führt Maximilian Stauß in seinem Impulsvortrag "Wenn Delfine das Smart Home austricksen" die Dolphin Attack vor. Mit dem Angriff auf einen Amazon Echo Dot demonstriert er, wie Smartphones und Smart Home-Geräte durch Sprachbefehle im Ultraschall-Bereich angegriffen werden können, ohne dass Menschen es hören. Der Fokus des Vortrags liegt auf dem Live Hacking und der Diskussion möglicher Angriffsszenarien. Zudem gibt er Tipps, wie die innovativen Technologien genutzt werden können, ohne Angreifern im wahrsten Sinne des Wortes Tür und Tor zu öffnen.
Die Angreifbarkeit der Smart Home-Geräte bleibt oft unbeachtet
Sprachassistenten wie Siri, Google Now oder Alexa haben in den letzten Jahren zunehmend an Verbreitung gewonnen. Während die Integration dieser Geräte in sogenannten Smart Homes zu einer Vielzahl neuer Anwendungsmöglichkeiten führt, entstehen damit auch auch eine ganze Reihe neuer Sicherheitsrisiken. In diesem Zusammenhang wird hauptsächlich über den Datenschutz und die Übertragung der Sprachaufnahmen gesprochen, die Angreifbarkeit der Geräte bleibt dabei oft unbeachtet – oder ungehört, wie bei der Dolphin Attack.
Die 2017 erstmals wissenschaftlich veröffentlichte Dolphin Attack greift Spracherkennungssysteme in für Menschen unhörbaren Frequenzbereichen an. Dazu werden Sprachnachrichten in für Menschen nicht wahrnehmbare Frequenzen transformiert und mit leistungsfähigen Lautsprechern abgespielt. Durch physikalische Eigenschaften der verbauten Mikrophone wird das erhaltene Audiosignal demoduliert und die ursprüngliche Sprachnachricht wieder zurück gewonnen, sodass sie verarbeitet und ausgeführt werden kann.
Das Ziel der Dolphin Attack ist es, unbemerkt Befehle an Geräte zu senden
Sofern ein Angriff technisch durchgeführt werden kann besteht die Einschränkung in den Fähigkeiten des angegriffenen Geräts. Je nach Grad der Vernetzung beispielsweise in einem Smart Home können durch den Sprachassistenten auch Lichter, Thermostate, Rolladen oder sogar Türen bedient werden, was signifikante Eingriffe in die Sicherheit darstellt. Ohne weitere vernetzte Geräte besteht die Möglichkeit, über Amazon Echo Produkte im Namen des Accountbesitzers zu bestellen, die ein Angreifer dann abfangen könnte. Der Zugriff auf den Account und damit auf die Identität des Angegriffenen kann außerdem ausgenutzt werden, wenn Nachrichten wie E-Mails oder SMS im Namen des Opfers versandt werden. Auch verbundene Services wie Kalender, Einkauflisten oder Taxi-Dienste wie Uber können so böswillig missbraucht werden.
Der Referent
Am 09.10.2020 in der Kategorie aramido veröffentlicht.